Online sessions
Dienstag, 12. SEPTEMBER

PARADOXIEN NEUER FÜHRUNGS-VERSTÄNDNISSE ODER DER LANGE ABSCHIED VON DER MÄNNLICHEN HELDENFIGUR
Prof. Dr. Julia Nentwich | 10:15 – 11:15 Uhr | Deutsch
Hat das Bild der männlichen heldenhaften Führungskraft ausgedient, wenn wir im Zuge von «New Work» Führung anders denken? Warum reicht es nicht, diesem ein «weibliches» Bild von Führung entgegenzusetzen? Warum wird Führung (bislang) überhaupt als heldenhaft männlich verstanden und wie können wir das ändern?
Mit «New Work» haben sich nicht nur Organisationen verändert, auch unser Verständnis von Führung ist ein anderes geworden. Das heldenhafte und zugleich männliche Idealder Führungskraft gilt als nicht mehr zeitgemäss – und schon gar nicht zukunftsfähig. Zugleich ist es aber in den Unternehmen, wie unsere Forschung zeigt, nach wie vor präsent. Wie können wir die Hartnäckigkeit dieser alten Bilder erklären? Und wie könnten neue, stärker partizipative und nicht-hierarchische Führungsverständnisse nachhaltig etabliert werden? In meinem Vortrag analysiere ich die Paradoxie, die sich hier offenbart und zeige neue Wege auf, wie wir das etablierte Bild des männlichen Helden aus unserem Führungsverständnis verabschieden können.

RESPEKTVOLLE ZUSAMMENARBEIT IN HYBRIDEN ARBEITSUMGEBUNGEN
Dr. Anna-Katrin Heydenreich | 15:00 – 16:00 Uhr | Deutsch
(Text folgt)

New Work Case Study: Erfolgreiche Wertekommunikation – Implementierung einer LGBTQ+ Kommunikationsstrategie
Michel Rudin | 17:00 – 17:30 Uhr | Deutsch
Was braucht es, um erfolgreich Werte zu kommunizieren?
Was sind mögliche Elemente einer LGBTQ+-Kommunikationsstrategie?
Wie kann die Kommunikationsstrategie in der Gesellschaft verankert werden?
Der Input wird das Thema der Wertekommunikation mit Fokus auf die Diversity-Dimension „sexuelle Orientierung „behandeln. Ich werde den Teilnehmenden anhand eines konkreten Beispiels des bekannten Getränkeherstellers näherbringen, wie die Implementierung einer erfolgreichen LBGTQ+-Kommunikationsstrategie aussehen kann. Die Leitfrage ist dabei stets: Wie kann die Strategie in der Zivilgesellschaft verankern werden?
Ich werde unter anderem folgende Massnahmen vorstellen, die in Zusammenarbeit mit Coca-Cola getroffen wurden: den Pride Brunch, Veröffentlichung von Presseartikeln und Gründung eines Boards zur Vertretung der LGBTQ+-Community. Warum ausgerechnet diese? Welche Rolle spielt dabei die öffentliche Wahrnehmung? Und woran kann der Strategieerfolg gemessen werden?
Diesen und weiteren Fragen werden wir uns im Anschluss an den Vortrag widmen.
mITTWOCH, 13. SEPTEMBER

LOHN- UND RENTENUNGLEICHHEIT: TEILZEITARBEIT ALS RISIKO?
Eva Fasel, Theresa Goop, Dr. Tanja Kirn, Raphael Summermatter | 10 – 11 Uhr | Deutsch
(Text folgt)

KRITISCHE PERSPEKTIVEN AUF PRIVILEG UND ‚DESERVINGNESS‘
Prof. Dr. Christa Binswanger, Prof. Dr. PD Jelena Tošić | 14:00 – 15:00 Uhr | Englisch
How are discourses of privilege and deservingness related? How can they be understood in a transdisciplinary conversation between Critical Diversity Studies and Anthropology? In this contribution we explore how some forms of contemporary work and figures of workers become moralized and we shed critical light on the entanglement of deservingness and privilege.
Der Begriff ‚deservingness‘ umfasst moralische Vorstellungen davon, wie bestimmte Mitglieder einer Gesellschaft auf bestimmte Ressourcen oder einen bestimmten Status Anspruch haben. Gleichzeitig werden andere als ‚undeserving‘ bezeichnet, da sie als Angehörige bestimmter Bevölkerungsgruppen oder als Menschen in selbst verschuldeten prekären Situationen angesehen werden. In der kritischen Diversitätsforschung wird der Begriff ‚Privileg‘ verwendet, um Hierarchien in Frage zu stellen, die scheinbar auf Verdienst und Leistung beruhen. In unserem Beitrag entwickeln wir einen transdisziplinären Dialog über Privilegien und (Un-)Deservingness, indem wir aktuelle Fallbeispiele von geschlechtsspezifischen und unterschiedlich verwobenen (nested) Formen von Arbeit untersuchen.

WAS HAT KI MIT DE&I ZU TUN?
Prof. Dr. Jamie Gloor | 16.30 – 17.00 Uhr | Englisch
(Text folgt)
Donnerstag, 14. SEPTEMBER

Herausforderungen und Chancen flexibler Arbeitsgestaltung für die Inklusion von Mitarbeitenden
Prof. Dr. Stephan Alexander Böhm, Magdalena Schertler | 10:00 – 11:00 Uhr | Englisch
Erfahren Sie in diesem Vortrag, welche Herausforderungen und Chancen flexible Arbeitsgestaltung für die Inklusion von Mitarbeitenden mit sich bringt. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen befassen wir uns mit den Auswirkungen von mobilem Arbeiten auf Inklusion, der Rolle von Grenzmanagement bei flexiblem Arbeiten und Geschlechtsunterschieden in den Ergebnissen. Abschliessend werden Empfehlungen für die Praxis vorgestellt, wie Herausforderungen gemeistert und Chancen effektiv genutzt werden können, um in einer flexiblen Arbeitswelt die Inklusion von Mitarbeitenden zu fördern.
In der heutigen Arbeitswelt ist Flexibilität bei der Wahl von Arbeitszeit und -ort für viele Beschäftigte zur Normalität geworden. Ein solcher Wandel in der Arbeitsgestaltung kann das Inklusionsgefühl von Mitarbeitenden beeinflussen, was das CDI-HSG zu Forschung in diesem Themenbereich motiviert hat. Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen werden wir in diesem Vortrag darauf eingehen, welche Herausforderungen und Chancen flexible Arbeitsgestaltung für die Inklusion von Mitarbeitenden mit sich bringt.
Konkret befassen wir uns mit den Fragen, wie sich mobiles Arbeiten auf die wahrgenommene Inklusion von Beschäftigten auswirkt, welche Rolle Grenzmanagement bei flexiblem Arbeiten spielt und ob es Geschlechtsunterschiede bei den Auswirkungen flexibler Arbeit gibt. Anschliessend werden wir uns mit offenen Fragen auseinandersetzen und einen Ausblick geben, wie diese in Zukunft beantwortet werden können. Abschliessend werden Empfehlungen für die Praxis vorgestellt, wie Herausforderungen gemeistert und Chancen effektiv genutzt werden können, um in einer flexiblen Arbeitswelt die Inklusion von Mitarbeitenden weiterhin zu fördern.

DEZENTRALES, SELBSTORGANISIERTES ARBEITEN UND DIE FRAGE NACH DER VERANTWORTUNG VON UNTERNEHMEN
Dr. Florian Krause | 13:30 – 14:15 Uhr | Deutsch
Neue Formen der Arbeit: Neue Chancen – aber natürlich auch Herausforderungen
Welche Verantwortungen liegt bei Unternehmen, wenn sie Mitarbeiter:innen selbstorganisiert und dezentral arbeiten lassen?
Mit neuen technischen Möglichkeiten Es wurde zum Teil recht unbedarft eine „neue Arbeitswelt“ postuliert und nur wenige Gedanken auf bereits bekannte Probleme dezentraler, selbstorganisierter Arbeit gerichtet. Diese Formen des Arbeitens sind dabei eben nicht kategorial neu, sondern waren bislang lediglich auf wenige Tätigkeitsfelder beschränkt. Aus einer ethischen Perspektive werden mit der Verbreitung neuer Formen von Arbeit insbesondere aktuelle Normen von Arbeitsverhältnissen verändert. Damit stellen sich Fragen, die insbesondere unternehmerische Verantwortung in diesem Kontext sowie institutionelle Rahmenbedingungen von Arbeit berühren, von denen einige im Rahmen dieses Vortrages nachgegangen wird.

GENDER INTELLIGENCE REPORT
Dr. Ines Hartmann, Alkistis Petropaki | 16:00 – 18:00 (+ Networking Apéro) | Englisch
(Text folgt)
Freitag, 15. SEPTEMBER

D&I MORNING TALK: D&I FÜR DIE GENERATION ALPHA – NEW WORK 2030
Stephan Lendi, Carmen Lopes Sway | 9:00 – 9:30 Uhr | Deutsch
„Tante Carmen“ – die wohl allerbeste Tante, die sich ein Kind wünschen kann, ist eine Kunstfigur, die von der Schweizer Sängerin, Songwriterin und Performerin Carmen Lopes Sway geschaffen wurde. Carmen arbeitet in ihrer Rolle mit Kindern der Generation Alpha und bezieht sie in ihre Auftritte mit ein, indem sie in ihren D&I-Liedern mitsingen und tanzen.
Stephan Lendi, Moderator, Kommunikationscoach und Journalist, erkundet Carmens Hintergrund, wie sie in einer vielfältigen brasilianisch-schweizerischen Familie aufwuchs, um ihre Werte besser zu verstehen, die ihre Arbeit mit der Generation Alpha Kids antreiben. Wie werden sie aufwachsen? Wie wird ihr Verständnis von neuer Arbeit sein und wie wird das unsere Welt prägen?

NETWORKING IN THE NEW WORLD OF WORK (FOR WOMEN, MINORITIES, AND MINORITY WOMEN)
Dr. Mihwa Seong | 10:00 – 10:45 Uhr | Englisch
Interessiert es Sie, wie Sie in der neuen Arbeitswelt erfolgreich Netzwerke aufbauen können? Oder ob erfolgreiche Networking-Strategien für Frauen und Minderheiten unterschiedlich aussehen? Dies sind einige der Fragen, die wir in dieser Sitzung behandeln werden.
In der Sitzung wird diskutiert, a) was wir über wirksame soziale Netzwerke wissen, b) welche Auswirkungen die sich verändernde Landschaft der Zukunft der Arbeit hat, c) wie wirksame Netzwerkstrategien für Frauen und Minderheiten auf der Grundlage einer einjährigen ethnografischen Forschung aussehen können.

TRANS IN DER AKADEMIA: DIE VORTEILE VON GESCHLECHTSDIVERSITÄT UND INKLUSION
Sandro Niederer | 14:00 – 15:00 Uhr | English
Die Anerkennung und bewusste Einbeziehung geschlechtsspezifischer Unterschiede im akademischen und beruflichen Umfeld bringt nicht nur eine Reihe von Herausforderungen mit sich, sondern auch viele Möglichkeiten, unser Verständnis von arbeits- und wissenschaftsbezogenen Prozessen sowie von Führung zu verbessern. Was können wir lernen, wenn wir uns bewusst mit Themen wie Geschlecht und Gender auseinandersetzen, die marginalisierte Minderheiten betreffen? Und wie kann uns das helfen, sowohl unsere eigentliche Arbeit als auch unsere Institutionen zu verbessern?
Akademische Arbeitsplätze und Einrichtungen bieten Mitarbeitenden grossartige Möglichkeiten, mit ihrer Arbeit und ihren Ressourcen einen Beitrag sowohl zur Wissenschaft als auch zu unserer Gesellschaft im Allgemeinen zu leisten. Mit der Entwicklung eines Umfelds, in dem sich Menschen aller Identitäten einbringen können und sich sicher fühlen, öffnen sich einzigartige Entwicklungschancen, indem sie innovative Denker*innen an den Tisch bringt.
Indem wir etwas über die aktuelle und frühere Situation von trans Personen in der Schweiz erfahren, lernen wir, wie wir verfestigte Strukturen angehen, Fehler der Vergangenheit korrigieren und einen sichereren Arbeitsplatz für Menschen mit verschiedenen Geschlechtern schaffen können. Im selben Moment, gibt es uns auch die Möglichkeit zu entdecken, was alle von den Erfahrungen von trans Personen lernen könne.