Online-Sessions

Alle Online-Sessions werden zweisprachig in Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung angeboten.

Montag, 16. September

Über die Zahlen hinaus: Die Zukunft der Lohngleichheit

Prof. Dr. Lucia M. Lanfranconi, Dr. Thomas Bauer und Raphael Summermatter | 10:15 – 11:15 Uhr | online | Deutsch

Das Panel nimmt die Errungenschaften des Gleichstellungsgesetzes in Bezug auf Lohngleichheit unter die Lupe und wirft einen Blick in die Zukunft. Wie können Unternehmen und Organisationen effektiv auf die gesellschaftlichen Erwartungen bezüglich fairer Entlohnung reagieren? Welchen Herausforderungen sehen sie sich gegenübergestellt? Welche Relevanz hat das Thema Lohngleichheit zukünftig und wie soll das Thema angegangen werden? Schliessen Sie sich unserer Diskussion an, um spannende Einblicke von Expert:innen zu erhalten.

Das Panel „Über die Zahlen hinaus: Die Zukunft der Lohngleichheit“ diskutiert die Errungenschaften der Lohngleichheitsanalysen, die im Rahmen des Gleichstellungsgesetzes durchgeführt worden sind. Es bietet nicht nur einen Rückblick auf vergangene Erfolge, sondern wirft insbesondere einen spannenden Blick auf potenzielle zukünftige Entwicklungen rund um das Thema Lohngleichheit.

Gemeinsam mit Expert:innen wird diskutiert, wie Unternehmen und Organisationen erfolgreich auf die gesellschaftlichen Erwartungen hinsichtlich fairer Entlohnung reagieren können. Dabei werden nicht nur die aktuellen Herausforderungen beleuchtet, sondern auch zukünftige Hürden aufgezeigt. Darüber hinaus wird diskutiert welche Relevanz das Thema Lohngleichheit in Zukunft haben wird und wie das Thema zukünftig angegangen werden sollte.

Neurodiversität und unternehmerische Arbeit: Ein stärkeorientierter Ansatz für psychische Anliegen

Prof. Dr. Isabella Hatak | 17:00 – 17:30 Uhr | online | Englisch

Welcher Zusammenhang besteht zwischen psychischen Problemen und Unternehmertum, ausgehend von Überlegungen zur Übereinstimmung von Person und Umwelt, die besagen, dass Menschen sich in einem geeigneten Umfeld entfalten können? Wie kann Unternehmertum einzigartige Möglichkeiten zur Neugestaltung der Arbeit bieten, um die Umweltanpassung für Menschen mit psychischen Problemen (z.B. ADHS) zu erreichen?

Schätzungen zufolge leidet in den meisten Ländern mehr als ein Viertel der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben an einer Form von psychischen Störungen, und diese Zahl steigt weiter. Psychische Probleme stellen eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft eines Landes dar, aber die Kosten werden am stärksten von den Betroffenen selbst und ihren Angehörigen getragen. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wird beispielsweise mit Kriminalität und Inhaftierung, schlechten schulischen Leistungen, Drogenkonsum und sozialer Ausgrenzung in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch erste Anzeichen dafür, dass gerade die Merkmale von psychischen Störungen, die das Gedeihen an einem herkömmlichen Arbeitsplatz erschweren, Vorteile für die Arbeit in einem unternehmerischen Kontext bieten.

In dieser Sitzung werden wir uns mit den neuesten Forschungsergebnissen über den kontraintuitiven positiven Zusammenhang zwischen psychischen Problemen und Unternehmertum befassen. Darüber hinaus werden wir diskutieren, wie Arbeitsplätze in einer zunehmend unternehmerischen Art und Weise umgestaltet werden können, um Menschen mit psychischen Problemen eine Karriere zu ermöglichen, in der ihre Einzigartigkeit ein Vorteil ist – auch für den Arbeitgeber:innen – und der Prozess ihre psychische Gesundheit verbessern kann.

Dienstag, 17. September

Langfristige Ziele – kurzfristige Anforderungen: Gedanken für nachhaltige DE&I

Dr. Florian Krause | 9:00 – 9:30 Uhr | online | Deutsch

Wie lassen sich langfristige organisationale Ziele in einer Organisation einführen? (Wie) lassen sich langfristige organisationale Ziele in einem durch kurzfristige Anforderungen geprägten Alltag erhalten?

Im Vortrag werden Erkenntnisse aus einem Projekt zur nachhaltigen Implementierung von Nachhaltigkeitszielen vorgestellt und vor dem Hintergrund der Frage nach einer nachhaltigen Implementierung von Diversität und Inklusionszielen interpretiert und diskutiert. Problematisiert werden hierbei organisationale Routinen sowie Interessen und Ziele von Akteurinnen und Akteuren bei der Thematisierung sowie der Implementierung langfristigster strategischer Ziele. Ein besonderer Fokus liegt auf der Institutionalisierung von Massnahmen, welche dem Erreichen der gesetzen Ziele dienen sollen und deren Abstimmung mit organisationalen Routinen sowie mit kurzfristigen Anforderungen des organisationalen Alltages.

Ambitioniert. Qualifiziert. Übersehen! Wie Sie Frauen über 40 stärken und Widerstände überwinden.

Dr. Nora Keller und Margit Vunder  | 10:15 – 11:15 Uhr | online | Englisch

Wie wäre es, wenn wir die traditionelle Vorstellung in Frage stellen würden, dass die meisten entscheidenden Karriereschritte in der Altersgruppe der 31- bis 40-Jährigen gemacht werden müssen? In dieser Veranstaltung begeben wir uns auf eine Reise des Perspektivwechsels und beleuchten ein wichtiges Reservoir an qualifizierten und ehrgeizigen weiblichen Fachkräften: Wie können wir inmitten der DE&I-Müdigkeit Führungskräfte und Personalverantwortliche dazu bringen, Frauen über 40 als wertvolle Kandidatinnen für die Führungsnachfolge zu erkennen? Wie können wir mögliche Stereotypen abbauen und das Potenzial dieses oft übersehenen Talentpools voll ausschöpfen?

Obwohl viel Zeit und Ressourcen in Initiativen zur Förderung des weiblichen Führungsnachwuchses investiert wurden, sind nur geringe Fortschritte zu verzeichnen. Viele CEOs, die der Geschlechtervielfalt Priorität einräumen, indem sie Zielvorgaben für die Vertretung von Frauen in Führungspositionen festlegen und sich für vielfältige Kandidaten:innenpools für Führungspositionen einsetzen, werden enttäuscht. Die DE&I-Müdigkeit macht sich bemerkbar. Gemeinsam mit den Autorinnen des kürzlich veröffentlichten White Papers „Ambitious. Qualifiziert. Übersehen!“ werden wir in dieser Session einen Perspektivwechsel vornehmen und einen wichtigen Pool an qualifizierten und ambitionierten weiblichen Fachkräften beleuchten: Die Expertinnen werden diskutieren, wie Unternehmen aus dieser speziellen DE&I-Müdigkeit herauskommen können, indem sie den Blickwinkel auf unkonventionelle Karrierewege erweitern: auf diejenigen, die ihre Erwerbstätigkeit aufgrund familiärer Verpflichtungen zwischen 31 und 40 Jahren reduziert haben und bereit sind, aufzusteigen. Wir liefern Ideen und Beispiele, um mögliche Stereotypen abzubauen und das Potenzial dieses oft übersehenen Talentpools voll auszuschöpfen.

Inklusive Führung: Ein dynamischer Dialog über DE&I Widerstand in Forschung und Praxis

Dr. Huong Pham und Tamara Kern | 14 – 15 Uhr | online | Englisch

Entdecken Sie die entscheidende Rolle von Führungskräften im Kampf gegen den DE&I-Widerstand! Nehmen Sie an einem spannenden Dialog zwischen Forschung und der Praxis teil, bei dem wir uns mit zwei zentralen Fragen beschäftigen: Welche Faktoren liegen dem Widerstand von DE&I-Bemühungen zugrunde, und warum ist Führung für die Überwindung dieser Herausforderungen so wichtig? Wie können Führungskräfte Widerstände überwinden und einen Führungsstil kultivieren, der Vertrauen, Zusammenarbeit und Zugehörigkeit begünstigt?

Nehmen Sie an einem dynamischen Dialog teil, der die zentrale Rolle von Führungskräften bei der Überwindung von DE&I-Widerständen beleuchtet und zeigt, wie Führungskräfte Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration in ihren Teams und Organisationen fördern können. Es werden praktische Erfahrungen aus einem multinationalen Global Fortune 500 Automobilunternehmen und Einblicke in aktuelle Forschungsergebnissen geteilt, um die Komplexität von DE&I Widerständen zu verstehen. Zudem werden bewährte Taktiken zur effektiven Bewältigung dieser Herausforderungen vorgestellt.

• Die zugrunde liegenden Faktoren kennenlernen, die den Widerstand gegen DE&I-Bemühungen schüren, und erkunden, warum Führung entscheidend ist, um diese Herausforderungen zu überwinden.

• Praktische Taktiken kennenlernen, um solchen Widerständen zu begegnen, z.B. durch Allianzen, Rhetorik und Führungsstile, die Vertrauen, Zusammenarbeit und Zugehörigkeit begünstigen.

Gender Intelligence Report 2024

Dr. Ines Hartmann und Alkistis Petropaki | TBD | hybrid | English only

Wie können wir das „Power Gap“ schliessen?

Wie wir aus unseren früheren Berichten wissen, gibt es eine signifikante Lücke zwischen Frauen und Männern in Positionen mit Entscheidungsbefugnis und grossem Einfluss. Doch wie gross ist das „Power Gap“ wirklich? Gibt es verschiedene Arten von Macht? Wie wirkt sie sich auf andere Bereiche aus? Was sind die Gründe für die Diskrepanzen und warum ist es so wichtig, die aktuellen Machtdynamiken bewusst zu verändern? Finden Sie es heraus bei der GIR-Premiere!  

Der jährliche Bericht erscheint bereits zum achten Mal. Er ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Advance, dem Wirtschaftsverband für Gleichstellung, und dem Competence Centre for Diversity & Inclusion (CCDI-HSG) der Universität St.Gallen unter der Co-Leitung von Prof. Dr. Gudrun Sander und Dr. Ines Hartmann. 

Die Anmeldung für die Online-Prèmiere des Gender Intelligence Reports erfolgt über einen separaten Link. Klicke hier.

Mittwoch, 18. September

Work Survive Balance – Warum die Zukunft der Arbeit Arbeit an der Zukunft ist

Hans Rusinek, Moderation: Prof. Dr. Julia Nentwich | 10:15 – 11:15 Uhr | online | Deutsch

Arbeit hat heute einen schlechten Ruf: Wir träumen von der Frührente durch plötzlichen Bitcoin-Reichtum, kämpfen bedingungslos für ein Bedingungsloses Grundeinkommen, oder üben uns im Quiet Quitting, wo wir auf keinen Fall mehr Mühe, Interesse oder Begeisterung als unbedingt nötig aufbringen. Das ist fatal, denn für eine gemeinschaftliche, erfahrbare und nicht-traumatisierende Bewältigung der Klimakrise kommen wir um die Arbeitswelt nicht herum – es bliebe uns nur der Zwang.

Es ist die Arbeitswelt, in der sich die entscheidenden Verhaltensweisen herausbilden, mit denen wir uns mit der Welt auseinandersetzen, mit denen wir eine Verbindung auch zueinander eingehen, mit denen wir einem persönlichen Sinn für unser Dasein nahe kommen können. Momentan sind dies aber Praktiken, mit denen wir den Planeten (und uns selbst!) eher weiter abarbeiten, als dass wir uns eine enkeltaugliche Arbeitswelt erarbeiten: Wir wollen grosse Teile der Arbeit gar nicht sehn, die Care-Arbeit. Wir betreiben klischeeüberladene, altersdiskriminierende Generationskonflikte, statt ins intergenerative Handeln zu kommen. Wir verteilen Anerkennung höchst ungleich. Eine derart gespaltene Arbeitswelt wird ihrer Planeten Fürsorge nicht gerecht werden können.

Wie wir nun im Angesicht der Klimakrise problematische Praktiken auf der Arbeit verlernen und bessere Verhaltensweisen gemeinsam einüben können, warum Zukunft der Arbeit Arbeit an der Zukunft ist, erörtert dieser Impuls.

Müdigkeit im Kampf gegen Rassismus überwinden:  Antirassismus-Strategien für Unternehmen

Christian Pierce | 14 – 15 Uhr | online | Englisch

Welche praktischen Schritte können Organisationen unternehmen, um die Ermüdung durch Konflikte rund um Diskriminierung am Arbeitsplatz zu verringern? Wie kann eine wirksame antirassistische Politik alle Beschäftigten stärken?

Entdecken Sie die Bedeutung der Bewältigung von „racial battle fatigue“ am Arbeitsplatz und lernen Sie praktische Strategien, um dieses weit verbreitete Problem zu bekämpfen. Dieser Vortrag wird darlegen, wie Unternehmen rassifizierte Mitarbeitende unterstützen und resiliente, inklusive Umgebungen schaffen können.

Gemeinsam werden wir die Wurzeln der „racial battle fatigue“ nachzeichnen, praktische Schritte zur Implementierung antirassistischer Richtlinien diskutieren, die diese Erschöpfung mindern, und uns auf die Förderung einer Kultur der Empowerment aller Mitarbeitenden konzentrieren.

Freitag, 20. September

Grenzen überwinden: Diversität und Inklusion auf kantonaler Ebene – Strategien für Wirkung und Ermüdungswiderstände

Dr. Susanne Nef und Michel Rudin | 9:00 – 9:30 Uhr | online | Deutsch

In einem kantonalen Umfeld ist die erfolgreiche Implementierung von Diversity & Inclusion (D&I) entscheidend für eine gerechte und repräsentative Regierungsführung. Doch während die Potenziale von D&I bekannt sind, birgt die ständige Betonung dieser Themen das Risiko von D&I Fatigue, wodurch die Effektivität der Bemühungen beeinträchtigt und zu Widerständen führen können.

Der Vortrag, präsentiert von Dr. Susanne Nef, der Leiterin der Fachstelle Gleichstellung Zürich und Michel Rudin, dem Gründer von Swiss Diversity, beleuchtet die zentrale Rolle von Diversity & Inclusion (D&I) in einem kantonalen Kontext. Durch die Vorstellung des Diversity Dreiecks wird das komplexe Zusammenspiel von Human Resources, Compliance und der Kommunikation verdeutlicht. Anhand konkreter Beispiele aus der Arbeit der Fachstelle Gleichstellung Zürich wird gezeigt, wie D&I im kantonalen Umfeld erfolgreich umgesetzt werden kann, um eine gerechtere und repräsentativere Gesellschaft im Kanton zu erreichen. Dabei wird auch auf die Herausforderungen von D&I Fatigue eingegangen und diskutiert, wie diesen effektiv begegnet werden kann.

Barrieren abbauen: Wie können wir die Inklusion von Menschen mit Behinderungen aktiv mitgestalten?

Dr. Louisa Riess und Prof. Dr. Stephan Böhm | 10.15 – 11:15 Uhr | online | Deutsch

Warum ist die Inklusion von Menschen mit Behinderungen wichtig für Unternehmen? Warum scheitert Inklusion und was sind zentrale Erfolgsfaktoren, dass Inklusion gelingt? Wie können Führungskräfte und Mitarbeitende Inklusion aktiv im Unternehmen mitgestalten?

In der Schweiz leben mehr als 20% der Bevölkerung mit einer Behinderung. Das Thema Inklusion ist vielerorts zum Buzz-Word geworden. Dennoch stellt sich für viele Führungskräfte und Unternehmen häufig die Frage nach dem „wie“ und was es konkret für ein inklusives Arbeitsumfeld braucht. In unserem Vortrag beleuchten wir die Chancen und zentralen Herausforderungen für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Unternehmen. Wir schauen uns an, wie Inklusion gelingen kann und was Führungskräfte und Mitarbeitende mit und ohne Behinderungen tun können, um Inklusion aktiv im Unternehmen mitgestalten zu können. Wir zeigen hierzu neueste Erkenntnisse aus zwei aktuellen Studien und leiten Empfehlungen für die Praxis ab.

Chancengerechtigkeit reloaded: Ein Dialog über Fragilität, Transformation & hegemoniale Männlichkeit

Robert Franken und Dr. Gabriele Schambach | 14:00 – 15:00 Uhr | online | Deutsch

D&I Krise. Männlichkeitskrise. Führungskrise. Wie kommen wir aus dem Jammertal heraus und wie können wir gemeinsam die Zukunft der Arbeitswelt gestalten?

In Zeiten einer Polykrise werden die vermeintlich nachrangigen Themen gerne aus dem Fokus gerückt: „Diversity, Equity & Inclusion? Da haben wir doch Wichtigeres zu tun“, heisst es hier und da – besonders von männlichen Führungskräften. Oder – gerne auch von eben diesen erwähnt: „Das hat ja auch nichts mit mir zu tun!“

Wie können wir besonders die männlichen Führungskräfte einbinden, um dem Thema Chancengerechtigkeit (wieder) zu mehr Relevanz zu verhelfen? Wie können wir mit einem holistischen Blick verdeutlichen, dass die bestehenden Bedingungen in Unternehmen auch für Männer Grund sind, sie kritisch zu reflektieren und zu verändern?

Wie können wir gemeinsam unsere Selbstwirksamkeit bei der Gegenwarts- und Zukunftsgestaltung wiederherstellen?

Dr. Gabriele Schambach und Robert Franken wagen einige mutige und interessierte Blicke auf Individuum und System, aus denen sie Hoffnung und Potenzial schöpfen für eine Neugestaltung unserer Unternehmenskulturen und -strukturen – und freuen sich auf Ihre Ideen, Impulse, Visionen und einen inspirierenden Austausch darüber.